An zahlreichen Orten laufen derzeit Bemühungen zum Ausbau der Fernwärmenetze, da Fernwärme je nach verwendeter Energiequelle als saubere und umweltverträgliche Energie gilt. Ausserdem ist die Verwendung von Fernwärme relativ simpel: Die einzelnen Nutzerinnen und Nutzer müssen sich nicht um die Energiebeschaffung kümmern und das System ist weitgehend wartungsfrei. Obwohl der Ausbau der Fernwärmenetze momentan einen Boom erlebt, fehlte in der Schweiz bisher eine entsprechende Tarifübersicht. Deshalb hat der Preisüberwacher Ende 2022 eine Marktbeobachtung der schweizerischen Fernwärmenetze durchgeführt, um so eine Übersicht über die Tariflandschaft in der Schweiz zu erhalten, Transparenz zu schaffen und die Situation besser zu verstehen. Der entsprechende Bericht ist unten unter Publikationen verfügbar.
Aus der Marktbeobachtung des Preisüberwachers geht hervor, dass sich die Fernwärmenetze (über 1000 in der Schweiz) nicht nur bezüglich Unternehmensform und Eigentümerschaft, sondern auch bezüglich Grösse sowie Angebots- und Tarifstruktur stark unterscheiden. Ausserdem verwenden sie unterschiedliche Energieträger zur Wärmeproduktion. Die Marktbeobachtung hat gezeigt, dass das Preisniveau für Fernwärme deshalb stark variiert. Im August 2022 lagen die Jahreskosten für ein Standard-Einfamilienhaus zwischen 811 und 4650 Franken mit einem Durchschnittspreis von 3052 Franken. Diese grossen Unterschiede erschweren die Preiskontrolle. Darum wird der Preisüberwacher bei Preismissbrauchsprüfungen im Bereich Fernwärme die Resultate dieser Marktbeobachtung mit einer Kostenanalyse des jeweiligen Betriebs ergänzen, sodass sich allfällige Preismissbräuche aufdecken und beseitigen lassen.