
Die Schweizer Spitäler bezahlen oft zu viel für Prothesen, Herzschrittmacher und künstliche Gelenke. Zu diesem Schluss kommt die Preisüberwachung aufgrund ihrer Vorabklärung zu den Preisen für medizinische Implantate. Im Vergleich zu den benachbarten Ländern Deutschland, Österreich und Frankreich sind die Lieferpreise für kardiologische und orthopädische Implantate in der Schweiz teilweise deutlich höher.
Der Beschaffungsmarkt für medizinische Implantate in der Schweiz umfasst mehrere hundert Millionen Franken und ist gekennzeichnet durch eine steigende Wachstumsrate. Aufgrund der teilweise bedeutenden Preisunterschiede zwischen der Schweiz und den Nachbarstaaten sieht die Preisüberwachung ein beträchtliches Einsparpotential für die Spitäler beim Einkauf von medizinischen Implantaten.
Aus Sicht der Preisüberwachung kommt der Beschaffungspraxis der Spitäler eine massgebliche Bedeutung zu. Ihre neue Studie zeigt erhebliche Unterschiede bei den Einkaufspreisen für orthopädische und kardiale Implantate in Schweizer Spitälern (bei bestimmten Modellen bis um den Faktor 6). Der Preisüberwacher schlägt sieben konkrete Massnahmen vor, um die Transparenz im Gesundheitswesen zu erhöhen, die Beschaffungsstrategien der Spitäler zu optimieren und die Schweizer Preise dem europäischen Niveau anzugleichen. Diese Massnahmen können dazu beitragen, die Gesundheitskosten zu senken, den Zugang zu Medizinprodukten zu verbessern und letztlich die Versorgungsqualität für alle Patientinnen und Patienten in der Schweiz zu erhöhen.
Weiterführende Informationen
Publikationen
Studien
Einkaufspreise von Zahnimplantaten für die Schweizer Zahnärzte (PDF, 675 kB, 17.12.2009)Preisvergleich mit Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien und den USA
Preise von medizintechnischen Implantaten (PDF, 69 kB, 22.04.2008)Preisanalyse des Preisüberwachers und Vorschläge für die preisorientierte Beschaffung durch Spitäler
Medienmitteilungen