03.07.2007 - Preisanpassungen im öffentlichen Verkehr: Preisüberwacher verhindert Erhöhungen der Distanzzuschläge auf SBB-Strecken

Die Distanzzuschläge auf den SBB-Fernverkehrstrecken können nicht erhöht werden. Im Rahmen einer einvernehmlichen Regelung mit dem Preisüberwacher haben sich die SBB verpflichtet, auf die per 9. Dezember 2007 vorgesehenen Erhöhungen zu verzichten.

Im Januar dieses Jahres meldete der Verband öffentlicher Verkehr (VöV) seine per 9. Dezember 2007 vorgesehenen Preisanpassungen im öffentlichen Personenverkehr dem Preisüberwacher an. Aufgrund der mangelhaften Transparenz aller Zahlungen, Subventionen und Abgeltungen der öffentlichen Hand an den öffentlichen Verkehr sowie aufgrund der beschränkten Ressourcen bei der Preisüberwachung war es nicht möglich, die Gesamtheit der rund 250 öV-Unternehmungen zu analysieren. Die Preisüberwachung konzentrierte sich deshalb bei der Preismissbrauchsprüfung auf die SBB, die immerhin rund 2/3 des Umsatzes aller öV-Unternehmen erwirtschaften.

Die detaillierte Überprüfung der Spartenrechnung SBB-Personenfernverkehr ergab, dass die SBB in diesem Bereich schon heute hohe Gewinne erzielen. Eine Erhöhung der sog. Distanzzuschläge wäre deshalb nicht gerechtfertigt gewesen. Nach langen Verhandlungen haben sich die SBB in einer einvernehmlichen Regelung nach Preisüberwachungsgesetz jetzt bereit erklärt, auf eine Erhöhung dieser streckenspezifischen Zuschläge zu verzichten. (Betroffen sind namentlich die Strecken Genf/Flughafen – Lausanne, Lausanne – Freiburg, Bern – Zürich, Zürich – Basel, Zürich – Winterthur sowie Bern – Luzern.)

Die Erhöhung des Normaltarifs um durchschnittlich 3,1 Prozent sowie des GA um durchschnittlich 3,6 Prozent kann hingegen wie vorgesehen per 9. Dezember 2007 in Kraft gesetzt werden.

Gestützt auf seine Analyse unterbreitete der Preisüberwacher dem VöV und den Bundesbehörden ferner verschiedene Vorschläge zur Verbesserung der Transparenz der Zahlungen der öffentlichen Hand, zur Neuregelung von Distanzzuschlägen sowie zur Gewinnverwendung und –verrechnung bei den SBB.


Bern, 03. Juli 2007

Rudolf Strahm, Preisüberwacher



Zusätzliche Auskünfte:
Rudolf Strahm, Preisüberwacher, Tel. 031 322 21 02
Beat Niederhauser, Stv. des Preisüberwachers, Tel. 031 322 21 03

Weiterführende Informationen

Dokumentation

Studien

SBB - Tarifbegehren im öffentlichen Verkehr 2007 (PDF, 76 kB, 31.05.2011)Befund und Stellungnahme des Preisüberwachers zu den Tarifmassnahmen im direkten Verkehr und insbesondere bei den SBB per 9. Dezember 2007


Einvernehmliche Regelung

https://www.preisueberwacher.admin.ch/content/pue/de/home/dokumentation/medieninformationen/medienmitteilungen/2007/03-07-2007---preisanpassungen-im-oeffentlichen-verkehr--preisueb.html