18.01.2005 - Trendwende bei Wasser- und Abwassergebühren im Kanton Bern

Die Wasser- und Abwassergebühren im Kanton Bern geraten ins Rutschen. Während in der Stadt Bern auf eine ursprünglich vorgesehene Erhöhung der Abwassergebühren zum Teil verzichtet wird, werden im Berner Seeland gestützt auf eine Intervention des Preisüberwachers die Grundgebühren für Wasser deutlich reduziert. Der Preisüberwacher erwartet, dass diese positiven Beispiele Schule machen.

Die Seeländische Wasserversorgung (SWG) senkt ihre Grundgebühren per 1.1.2005 für die erste Küche von 280 auf 200 Franken und für jede weitere Küche von 210 auf 150 Franken. Damit sinken die Wasser-Grundgebühren in den zwanzig Verbandsgemeinden [1] um fast 30 Prozent. Um 5 Rappen angehoben wird hingegen der Preis pro Kubikmeter Wasser. Für den Durchschnittshaushalt resultiert insgesamt eine Entlastung um etwa 15 Prozent. Noch stärker entlastet werden die sparsamen Verbraucher. Mit dieser Senkung entspricht die SWG einer Forderung des Preisüberwachers.

Die Gebühren der SWG waren wie vielerorts im Kanton Bern auf Grund bernischer Finanzierungs- und Reservevorschriften per 1.1.2003 massiv erhöht worden. Gestützt auf eine Intervention des Preisüberwachers und in Erfüllung einer Motion Kiener-Nellen hat der Regierungsrat des Kantons Bern mit Entscheid vom 15. Oktober 2004 die entsprechenden Vorschriften in der Wasserversorgungs- und der Gewässerschutzverordnung per 1.1.2005 gelockert. Der Preisüberwacher hatte deshalb kürzlich allen bernischen Gemeinden empfohlen, ihre Gebühren zu überprüfen und nötigenfalls zu senken.

Bereits im Dezember 2004 hat die Stadt Bern gestützt auf eine konkrete Empfehlung des Preisüberwachers entschieden, per 1.3.2005 einen Teil der vorgesehen Erhöhung der Preise für Abwasser wieder zurück zu nehmen. Die Konsumenten in der Stadt Bern werden damit jährlich um 4 bis 5 Millionen Franken entlastet. Weitere Gemeinden haben dem Preisüberwacher mitgeteilt, dass sie dank den gelockerten Vorschriften auf eine Erhöhung verzichtet haben oder die Gebühren gar senken konnten. Andere werden ihre Gebühren auf nächstes Jahr hin überprüfen. Der Preisüberwacher erwartet, dass diese positiven Beispiele Schule machen und die Gebühren im Kanton Bern auf breiter Front reduziert werden.

Bern, 18. Januar 2005

Rudolf Strahm, Preisüberwacher


Auskunft: Preisüberwachung, Tel. 031/322 21 01

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