14.11.2006 - Preisüberwacher setzt neue Preislimiten für Cablecom

Die Set-Top-Boxen, die zum Digitalempfang von Fernsehen in Kabelnetzen nötig sind, werden auf Frühjahr 2007 massiv billiger. Das Umsteigen von Analog- zum Digitalfernsehen wird erleichtert, doch 2008 müssen die Cablecom-Kunden mit einer leichten Abonnementspreiserhöhung rechnen.

Ende dieses Jahres läuft die Einvernehmliche Regelung zwischen der Preisüberwachung und der Cablecom über den Abonnementspreis aus. Preisüberwachung und Cablecom konnten sich nicht mehr auf eine neue Einvernehmliche Regelung einigen, weil der Preisüberwacher mit dem künftigen Preisplan der Firma nicht einverstanden ist.

Der Preisüberwacher hat mit der Cablecom keine Preise mehr für die Zukunft vereinbart, er hat aber mit einer Absichtserklärung, einem "Letter of Intent", die Preistoleranzgrenzen für die Jahre 2007 bis 2009 formuliert, bei deren Einhaltung die Preisüberwachung auf die Eröffnung eines Verfahrens wegen Preismissbrauch verzichtet. Cablecom hat erklärt, die Toleranzgrenzen einhalten zu wollen.

Die gute Nachricht für die Cablecom-Kunden: Cablecom muss den Preis für die Set-Top-Box massiv reduzieren. Bisher kostete dieses Decodergerät für den Empfang von Digitalkanälen Fr. 25.- pro Monat bei Miete bzw. Fr. 495.- beim Kauf. Nach der Toleranzlimite des Preisüberwachers darf die Set-Top-Box nicht über Fr. 6.- Monatsmiete kosten – also vier mal weniger -; und beim Kauf maximal Fr. 150.- – also mehr als drei mal weniger.

Die weniger gute Nachricht für die Konsumenten: Nächstes Jahr bleibt der Basispreis für das Grundangebot noch unverändert bei Fr. 21.- pro Monat (exklusive Urheberrechtsabgabe, Bakomgebühr und Mehrwertsteuer). Auf den 1.1.2008 wird die Preisobergrenze aber auf Fr. 22.50 erhöht. Mindestens bis Ende 2009 bleibt sie dann auf diesem Limit. Cablecom wollte den Preis ursprünglich deutlich stärker anheben. Cablecom-Kunden, die (vorläufig) im Analogbereich bleiben wollen, müssen damit mit weniger Kanälen eine Preiserhöhung mittragen.

Cablecom will in den Jahren 2007 und 2008 in der Regel je 4 weitere Kanäle im Analogbereich abschalten und diese nur noch digital anbieten. Gleichzeitig will sie auf dem gleichen Netz das Angebot der Digitalkanäle von heute 50 auf 80 erhöhen.

Mit den festgelegten Toleranzlimiten entsteht Rechtssicherheit sowohl für Cablecom als auch ein Preisschutz für die Kunden.

Für den Preisüberwacher war ausschlaggebend, dass der Systemwechsel vom Analog- zum Digitalfernsehen nicht aufzuhalten ist. Er ist erklärtes Ziel der EU und wurde vom Bundesrat auch der SRG SSR verordnet.


Bern, 14. November 2006

Rudolf Strahm, Preisüberwacher


Kontakt / Rückfragen:
Rudolf Strahm, Preisüberwacher, Tel. 031 322 21 02
Simon Pfister, Dossierverantwortlicher, Tel. 031 322 20 78

Weiterführende Informationen

Dokumentation

Reden

Mediengespräch des Preisüberwachers - Cablecom (PDF, 49 kB, 14.11.2006)Einvernehmliche Regelung
gescheitert:
Wie es weitergehen soll

https://www.preisueberwacher.admin.ch/content/pue/de/home/dokumentation/medieninformationen/medienmitteilungen/2006/14-11-2006---preisueberwacher-setzt-neue-preislimiten-fuer-cable.html